Was sind Effektive Mikroorganismen?

Über diese Frage stolpert wohl irgendwann jeder Garten-Begeisterte. Denn will man seinen grünen Liebligen etwas Gutes tun, kann eine unterstützende Versorgung mit Effektiven Mikroorganismen sehr sinnvoll sein. Doch wie helfen sie den Pflanzen?

Schon meine Opas wussten: die besten und nachhaltigsten Erfolge erzielt man bei der Arbeit mit der Natur und nicht gegen sie. Denn eine dauerhafte Überdügung und Versauerung des Bodens schaden langfristig mehr als mancher Düngereinsatz kurzfristig hilft. Deshalb sollte man Mittel der Natur einsetzen und sie für sich arbeiten lassen.

Und hier kommen die Effektiven Mikroorganismen oder kurz EM zum Einsatz. EM sind zunächst mal eine Mischung aus verschiedenen Mikrooragismen, Bakterien und Pilzen. Diese kommen überall in der Natur vor, sollen aber in ihrer einzigartigen Kombination eine durchweg positive Wirkung auf ihre Umgebung haben.

Das besondere dabei: die unterschiedlichen Organismen gehen dabei eine Symbiose ein. Ein Teil der EM-Lösung besteht aus aeroben Mikroorganismen, die Sauerstoff verbrauchen und Stickstoff produzieren. Ein anderer Teil aus anaeroben Mikroorganismen, die Stickstoff benötigen und Sauerstoff produzieren. So entsteht eine Art Kreislauf, in der der eine das ausscheidet, was der andere dringend bnötigt. Ein fast perfekter Kreislauf des Lebens in Miniaturform.

Was sind Effektive Mikroorganismen?

Mikroorganismen sind zum einen mal mikroskopisch kleine Lebewesen. Dazu zählen Einzeller wie Bakterien aber auch Lebewesen mit mehr als einer Zelle wie Pilze und Algen. Mehr nachzulesen bei Wikipedia.

Mikrooganismen sind unsere Urvorfahren und ohne sie wäre die Erde nicht bewohnbar. Sie helfen beim Auf- und Abbau und der Umwandlung von Stoffen innherhalb und außerhalb des menschlichen Körpers.

EMs bestehen aus Vertretern von Milchsäurebakterien, Hefen, photosynthetischen Bakterien und begleitenden Arten. Die EM-Mischung ähnelt somit eigentlich einem hochwertigen Sauerteig. Dieser besteht auch aus Milchsäurebakterien und Hefepilzen.

Warum sind EMs gut für Pflanzen?

Ich würde Effektive Mikroorgansimen als Probiotika für Pflanzen bezeichnen. Also genaus das, was wir Positives für unsere Darmflora machen wollen, entsprechend aber für Pflanzen. EM bilden ein gesundes und vitales Milieau im Boden, in dem sich Pflanzen wohl fühlen und in dem sie alle notwendigen Nährstoffe und Mineralien gut aufnehmen können.
EM sind aber keine Dünger: nowendige Nährstoffe müssen zusätzlich hinzugefügt werden! Die kleinen Bodelebewesen bringen also keine zusätzlichen Nährstoffe in den Boden, die ggf. bei manch hoch gezüchteten Pflanzen notwendig sind.

Gesunde und kräftige Wurzeln sind der beste Start in ein gesundes und vitales Pflanzenleben

EM schaffen also ein gesundes Bodenklima, in dem sich die Pflanzen wohl fühlen. Optimalerweise sind sie dann mit notwendigen Mineral- und Nährstoffen ausreichend versorgt.
Schließlich könnten auch wir Menschen nicht von Probiotika alleine leben, dazu braucht es schon noch das Müsli am Morgen.

Ein weiterer Vorteil von EM: die enthaltenen positiv besetzten Mikroorganismen verhindern aktiv z.B. Fäulnisbildung oder Schimmel. Sie bilden weiterhin wertvolle Vitamine und Enzyme, die der Pflanze zur Verfügung stehen. Auch dadurch wird das gesunde Wachstum der Pflanze gefördert.

EMs werden sehr viele positive Wirkungen zugesprochen. Viele davon lassen sich nicht unbedingt messen, dennoch schwören viele Gärtner auf deren Wirkung.
Laut deren Aussagen unsterstützen EM die Pflanzen in folgenden Aspekten:

  • Robustere und mit natürlichen Substanzen gestärke Pflanzen
  • Die weniger anfällig gegen Schädlinge und Krankheitserregern sind
  • Farbenprächtigere Blütten und Blätter
  • Geschmackvollere und gesündere Früchte
  • Die sich länger aufbewahren lassen
  • Düngemittel werden besser aufgenommen und können dadurch reduziert werden
  • Und viele weitere positive Auswirkungen auf die Pflanzen und den Boden

Wirkung im Detail

Steigen wir noch etwas tiefer in die Materie ein: warum helft diese speziellel Mikrooganismen-Mischung nun genau?
Mikroorganismen lassen sich in drei Gruppen unterteilen:

  • Degenerative (krankmachende = pathogene) Mikroorganismen: sie machen etwa 5% der gesamten Mikroorganismen aus
  • Regenerative (aufbauende) Mikroorganismen: sie machen auch etwa 5% der Mikroorganismen aus. Hierzu gehören auch die Effektiven Mikroorganismen.
  • Neutrale (opportune) Mikroorganismen: sind weder krankmachend noch aufbauend, und stellen mit 90% die Hauptgruppe der Mikroorganismen dar. Sie unterstützen immer diejenige Gruppe, die in der Überzahl ist. Ist das Mileau ausgeglichen, bleiben sie aber neutral.

Anhänger von Effektiven Mikroorganismen stellen sich dieses Milieau als ausballacierte Waage oder Schaukel vor: die krankmachenden und die aufbauenden Mikrogorganismen halten sich in Waage. Soweit so gut.

Gründe für dieses „Umkippen“ des Bodens sind in der heutigen Zeit vielfältig: ein Überdüngen des Bodens mit Mineraldüngern, zu starker Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln oder Umweltgifte durch Regen und Abgase. All diese Faktoren stören das natürliche Gleichgewicht des Bodens und schwächen ihn in seiner komplizierten, aber dennoch wichtigen Funktion als Grundlage allen Pflanzenwachstums.

Diese Tendenz ins Negative wird nun mit der Verwendung von Effektiven Mikroorganismen wieder ins Positive verschoben. Die vorher neutralen schließen sich eben nun der Mehrzahl an positiven Mikroorganismen an und es entsteht ein insgesamt positives Milieau.

Durch das Einbringen dieser besonderen Mikroben-Mischungen werden fäulniserrgende Keime unterdrückt sowie die übermäßige Ansiedlung von Schimmelpilzen verhindert.

Effektive Mikroorganismen von EM-Chiemgau im Garten nutzen

Langfristig kann bei einem gesunden Boden auf Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden und auch der Dünger reduziert werden. Was also wiederum dem Boden zugute kommt.
Der Einsatz von EM ist also eine Investition in einen langfristig gesunden Boden, der weniger Dünger benötigt aber gleichzeitig vitales und gesundes Pflanzenwachstum ermöglicht.

Produkte und Dosierung

EM werden in unterschiedlichen Stadien verkauft. Es gibt sogenannte Urlösungen, die man selbst weitervermehren kann.
Gebrauchsfertige Mischungen, die leider nicht weiter selbst vermehrt werden können, werden meist EM aktiv genannt. Sie sind fix und fertig gebrauchsfertig und können sofort im Garten verwendet werden. Je nach Bedarf und Verwendungszweck können sie unverdünnt angewendet oder nach Anleitung auch weiter mit Wasser verdünnt werden.

Es gibt weiterhin zwei verschiedene Grundfarben: hell und dunkel. Beide sind in ihrer Wirkung identisch, weil die gleichen Mikroorganismen verwendet werden. Die unterschiedlichen Farben beruhen auf dem jeweiligen Ausgangsstoff. Man findet verschiedene Grundlagen, die dann die jeweilige Farbe und auch den unterschiedlichen Geruch ergeben:

  • Zuckerrohrmelasse (dunkel, riecht erdig und säuerlich)
  • Reissirup (hell)
  • Nährlösung aus Bio-Getreide (hell, riecht eher nach Hefe)

Für welche „Farbe“ man sich entscheidet, bleibt also dem persönlichen Geschmack überlassen. Näheres dazu im Beitrag Das solltest du über Vimasse wissen.

Nachhaltigkeits-Tip


Willst du möglichst nachhaltig kaufen und kurze Produktionswege fördern, würde ich dir helle EM Prdokte von lokalen Anbietern empfehlen, die aus Nährlösungen von heimischem Bio-Getreide bestehen kann.

Nähere Angaben was die Grundlage für die Nährlösung ist, kann dir der Anbieter der EM geben.


Viele EM-Hersteller bieten neben ihren EM-Lösungen auch auf ihre Produkte abgestimmte Düngemittel an. So kann sichergestellt werden, dass die Nährstoffe aus dem Dünger optimal von der Pflanze aufgenommen werden können. In manchen Düngern finden sich dann auch noch zusätzlich weitere EMs, um so eine bessere Verbindung mit den feinen Pflanzenwurzeln zu gewährleisten.

Wie auch bei den Düngern gilt: Die Auswahl an möglichen Produkten ist sehr groß. Hier den Überblick zu bewahren ist nicht einfach. Eine Suchmöglichkeit für Effektive Mikroorganismen findest du im Dünger Finder hier.

Wie helfen Effektive Mikroorganismen im Garten?

EM ist kein Pflanzendünger, es unterstützt aber die Bodenprozesse und hilft der Pflanze dabei, Nährstoffe im Boden besser aufzunehmen. Denn die Bodenmikrobiologie spielt für Pflanzen eine entscheidende Rolle, wenn Nährstoffe aufgenommen werden müssen. Passt also das Umfeld und die Pflanze kann alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Anzahl und Qualtität aufnehmen, fördert das allgemein die Pflanzengesundheit.
Zusätzlich sollten der Pflanze aber alle notwendigen Nährstoffe zur Verfügung gestellt werden. Sei dies über „normalen“ Dünger, Kompost, Mulch oder Bokashi.

Der Einfachheit halber bieten viele Anbieter von EM deshalb neben Urlösungen oder EM-Aktiv auch organischen Dünger an, der speziell auf die Kombination und Verwendung mit EM hergestellt wird. Nur eine Kombination von EM mit dem dosierten Einsatz von organischem Dünger bietet also das vollumfängliche Wellnessprogramm für deine Pflanzen!

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