„Ausgangsstoff: Vinasse“ liest man desöfteren auf der Dünger-Inhaltsstoffliste. Sagt mir jetzt so eher weniger, ich kenne Melasse als Sirup, z.B. vom Ahornsirup. Also hab ich mich mal schlau gemacht, was Vinasse – das ja ähnlich wie Melasse klingt – nun denn genau ist. Und ich kann dir versichern, das ist durchaus ein spannendes Thema 😉
Also, wieder mal in den Weiten des Internets gesucht und auch schlau geworden: Vinasse kommt – wie passend – aus dem Lateinischen und heißt Weinhefe. Es wurde Anfang letzten Jahrhunderts dann der häufig verwendete Begriff für ein Nebenprodukt aus der Lebensmittelherstellung: vergorene Melasse.
Melasse ist wiederum das Nebenprodukt aus der
- Zucker-,
- Alkohol-,
- Aminosäure-
- Zitronensäure- oder
- Backhefeherstellung.
Es ist der Reststoff an Zuckersirup, aus dem kein Zucker mehr kristalliert werden kann. Also im Grunde wie die ausgepressten Orangenschalen, wenn man O-Saft herstellt.
Also, was ist nun nochmal Vinasse genau?
Zuckersirup aus der Lebensmittelproduktion, der nicht mehr weiter verwendet werden kann, wird gegärt (fermentiert) und das Ergebnis wird nun als Vinasse bezeichnet – fertig. So einfach im Grunde 🙂
Warum steckt Zucker in der Flasche?
Fermentierter Zuckersirup in meinem Dünger? Wird sich jetzt der eine oder andere fragen. Ja, denn Vinasse hat durchaus Vorteile, die man nützen sollte.
Die Vinasse enthält sämtliche Nährstoffe der Ursprungspflanzen, bei uns meist Zuckerrüben. Es ist also sozusagen ein Pflanzenkonzentrat 😉
Das tolle daran ist, dass bereits die wichtigen Pflanzennährstoffe Stickstoff (N) und Kalium (K) in einem guten Verhältnis vorliegen, Vinasse also gut als Blumendünger-Grundstoff verwendet werden kann. Mehr zu den wichtigsten Pflanzennährstoffen die im Dünger vorhanden sein sollten, habe ich hier mal zusammengestellt. Warum in deinem Dünger keine Schlachtabfälle sein sollten, kannst du hier nachlesen. Und als Hilfestellung, in welchem Dünger welche Inhaltsstoffe detailliert enthalten sind, habe ich dir im Dünger-Finder zusammengestellt.
Weitere Verwendung
Vinasse kommt vor allem als Futtermittel für Rinder und Schafe zum Einsatz, weil hier die Proteinzusammenstellung für diese Tiergruppe optimal ist. Es wird also eher mehr Vinasse verfüttert, als auf auf die Felder ausgebracht.
Dennoch ist sie auch als industrielles Düngemittel für die Agrarindustrie geschätzt und wird flüssig auf die Felder und auch in Agrarkulturen z.B. im Gewächshaus dem Gießwasser zugesetzt.
Kann ich Vinasse bedenkenlos in meinem Blumendünger verwenden?
Vinasse, ein Nebenprodukt aus der Lebensmittelprduktion, ist fermentierte Melasse – also Zuckersirup. Sie wird neben dem Einsatz als Futtermittel auch in Blumendüngern verwendet. Aufgrund des hohen N-K-Verhältnisses (Stickstoff-Kalium) ist sie dafür bestens geeignet.
Der Einsatz als Ausgangsstoff im Blumendünger ist also unbedenklich und kann ohne Probleme auch im Hausgarten verwendet werden.
wie oft kann ich damit Dünge welcher zeit abstand
Hallo Ingelore,
Vinasse ist meistens in fertigen, käuflichen Produkten enthalten. Dort steht dann beim einzelnen Produkt (meistens auf der Rückseite) genau, wie oft Du damit düngen kannst und welcher zeitliche Abstand für deine Pflanzen optimal ist.
Schöne Grüße Christian
Kann man Vinasse als Brennesslersatz nehmen?
Schönen Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
Vinasse kann als Dünger und somit auch als Ersatz für Brennesseljauche verwendet werden. Allerdings werden dadurch die Vorteile der Jauche, die z.B. auf die Schädlingsbekämpfung abzielen, nicht erreicht. Zudem kann die Jauche auch einfach und kostengünstig im Garten selbst hergestellt werden. Die Vinasse musst du kaufen.
Schöne Grüße